Richtlinien für den Datenaustausch mit ICC-Profilen
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Sind Colormanagement-Funktionen aktiviert, wird der Anwender beim Öffnen und Speichern von Bilddaten und Dokumenten mit Fragen zu Profileinstellungen konfrontiert.
Eine falsche Angabe kann die Daten unbrauchbar machen. Je nach Intention und Art der Daten ist eine unterschiedliche Vorgehensweise erforderlich.
Im Zweifelsfall ist es sicherer sich Klarheit zu verschaffen warum und zu welchem Zweck ein Profil angehängt wurde bzw. angehängt werden soll. Dies schützt zwar nicht davor, dass die Daten trotzdem falsch weiterverarbeitet werden können, aber es stellt sicher, dass die weitergegebenen Daten in Ordnung sind.
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Richtlinien zur Datenübernahme
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Richtlinien zur Datenweitergabe
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Richtlinien zur Verarbeitung von CMYK-Daten
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Richtlinien für die Profilkonvertierung
- CMYK-Profilkonvertierung im Streitfall
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siehe auch:
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Datenhandling für Standard CMYK-Dateien mit Photoshop
CMYK Survival Instructions 1
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Richtlinien zur Datenübernahme
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Datentyp
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Ziel
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Vorgehensweise
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RGB-Daten
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Farbigkeit erhalten
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Arbeitsfarbraum beibehalten
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CMYK-Daten
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Farbwerte erhalten
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Farbmanagement verwerfen (Begründung)
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Richtlinien zur Datenweitergabe
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Datentyp
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Vorgehensweise
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Auswirkung
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RGB-Daten
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Profil einbetten
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die Farbigkeit bleibt erhalten
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CMYK-Daten
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kein Profil einbetten (Begründung)
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Farbwerte und Schwarzaufbau bleiben erhalten
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Richtlinien zur Verarbeitung von CMYK-Daten
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Ein CMYK-Dokument kann mit Bildern aus unterschiedlichsten Quellen aufgebaut sein. Dazu gehören Archivdaten ohne Profile und CMYK-Daten aus unterschiedlichsten Quellen mit. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass alle CMYK-Daten zur Verwendung nach ISO 12647-2 aufgebaut sind. Obwohl die Daten auf unterschiedlichen Systemen mit unterschiedlichen Kalibrierungen aufgebaut sind, wurden sie aufgrund der CMYK-Werte überprüft und korrigiert. CMYK-Profile werden oft nur aus Unkenntnis, oder Unachtsamkeit eingebunden.
Maßgeblich sind nach ISO 12647-2 die CMYK-Werte der Datei. Wird z.B. anstelle einer Farbfläche mit einem CMYK-Wert von 0,100,0,0 (100% Magenta) eine. Veränderungen der CMYK-Werte, die auf dem Weg zur Ausgabe entstehen, sind auf den belichteten Filmen und auch im Druck nachweisbar. Deshalb ist es besonders darauf zu achten, dass auf dem Weg zur Ausgabe keine ungewollten Konvertierungen stattfinden.
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Verarbeitungsart
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Vorgehensweise
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Begründung
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Belichtung
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sicherstellen, dass alle CMYK-Dateien kein oder dasselbe CMYK-Profil verwenden.
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Im Gegensatz zu Prooflösungen führen die meisten Belichter keine Profilkonvertierungen aus. Sind den Dateien unterschiedliche Profile zugewiesen, werden die Daten für Proof und Belichtung unterschiedlich verarbeitet. Farbwerte und Schwarzaufbau werden verändert, Probleme mit dem Kunden sind vorprogrammiert.
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Proof - Inkjet- / Laserdruck
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Sollen CMYK-Daten mit einem bestimmten Profil geliefert werden, so verwenden Sie die Funktion "Profil zuweisen", damit bleiben die CMYK-Farbwerte erhalten. Die Zuweisung kann einzeln oder z.B. mit "Automatisieren" in Photoshop erfolgen. Alternativ kann beim Öffnen der Daten die Funktion "Profil verwerfen" (kein Farbmanagement) gewählt werden.
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Literaturhinweis:
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ISO 12647-2, Ausgabe: 2004-11 Graphische Technik - Prozesskontrolle für die Herstellung von Raster-Farbauszügen, Andruck, Prüfdruck und Auflagendruck - Teil 2: Flachdruckverfahren
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Bezugsquellen: Beuth Verlag LGA
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Richtlinien für die Profilkonvertierung
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Bei Profilkonvertierungen ist die Vorgehensweise für RGB- und CMYK-Dateien unterschiedlich.
Bei RGB-Dateien ist zu beachten:
- Die Konvertierung von RGB-Dateien in ein CMYK-Profil sollte immer direkt vom Ausgangs-RGB-Profil erfolgen, jede Zwischenkonvertierung in ein anderes RGB verschlechtert nur die Datenbasis.
- Die Konvertierung von einem RGB-Farbraum in einen anderen RGB-Farbraum macht nur dann Sinn, wenn zum Beispiel Dokumente für die Anzeige im Internet, für TV oder Video in sRGB (HDTV) aufbereitet werden sollen.
Bei CMYK-Dateien ist zu beachten:
- CMYK-Werte in Dateien mit Profilen wie z.B. Europe ISO Coated FOGRA27, Euroscale Coated v2, ISO Coated, D2P und CMYK-Files ohne zugewiesenes Profil wurden gleichermaßen für den Druck im Standardoffset aufbereitet und korrigiert. Firmenfarben zum Beispiel werden nach vorgegebenen CMYK-Werten angelegt. Nach ISO 12647-2 kann die erwartete Farbwiedergabe nur mit unveränderten CMYK-Werten erreicht werden.
- Jede Konvertierung einer CMYK-Datei mit angehängtem Profil nach Europe ISO Coated FOGRA27, Euroscale Coated v2, etc. verändert jedoch die CMYK-Werte der Datei.
Selbst bei der Konvertierung von EuropeISOCoatedFOGRA27.icc nach ISOcoated.icc (beide basieren auf denselben Referenzdaten der FOGRA) werden CMYK-Werte um mehr als 20% verändert. (Siehe auch CMYK-Standard und am Beispiel eines 100% Cyan-Feldes die bei der Profilkonvertierung zu erwartenden Veränderungen .
Sowohl für die manuelle als auch für die automatische Angleichung von CMYK-Daten bedeutet dies, dass in der Regel ein angehängtes CMYK-Profil entfernt oder ein einheitliches CMYK-Profil zugewiesen werden muss. Dies gilt auch um CMYK-Daten für die Verarbeitung in einem anderen Druckverfahren (CMYK-CMYK-Konvertierung) oder die Anzeige im Internet, für TV oder Video (CMYK-RGB-Konvertierung) vorzubereiten.
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CMYK-Profilkonvertierung im Streitfall
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In Streitfällen wird der Datenlieferant die CMYK-Werte der von ihm gelieferten Dateien problemlos nachweisen können. Ein Gutachter wird, ausgehend von diesen Werten, entweder den gedruckten CMYK-Wert ermitteln und / oder den für diesen Wert zu erwartenden Messwert (Lab nach ISO 12647-2) prüfen und feststellen, ob eine Konvertierung der gelieferten Daten stattgefunden hat oder nicht.
Wurden die gelieferten Daten ohne speziellen Auftrag verändert, so ist der verarbeitende Betrieb schadenersatzpflichtig.
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